Ein kleiner Blog
Dienstag, 26. Oktober 2010
So, jetzt ist etwas mehr Ruhe drin...

Die Tour zum Eissee war bis lang das spektakulaerste, einfach die besten Blicke auf die ganzen 7-8000er rings rum. Von den gefuehlten Achtmilliarden Fotos werd ich wohl ne Handvoll aussortieren muessen, bevor ich das wem zumuten kann...
Dabei haben wir auch gelernt, das ab so 4000 Metern Hoehe das Athmen zum Problem wird. Der Sauerstoff in einem Athemzug reicht einfach fuer in etwa so lange wie er dauert. Man will also seinen Athemrhythmus halten, wenn man aus dem Tritt kommt wirds unangenehm. Wenn man zum Beispiel auf den Pfaden ausrutscht - was nicht ganz so ungewoehnlich ist - gibt es diesen Bruchteil einer Sekunde in dem der Schreck verhindert, das man athmet. Genau diese Zeitspanne lang denkt man, man erstickt. Aus dem gleichen Grund scheint auch pennen in dieser Hoehe nicht ganz so einfach zu sein, so gleichmaessig ist die Lunge im Schlaf glaub ich nicht, dadurch wacht man staendig auf.

Inzwischen hatten wir auch unsere Passueberquerung, 5445Meter Hoehe, da ist das natuerlich noch mal ne Stufe krasser, aber nicht so schlimm wie befuerchtet. Als wir morgens nach dem Rucksack packen schon ausser Athem waren war ich kurz in Sorge, aber andererseits spielt es keine Rolle was man da oben tut, selbst flach auf dem Rueken liegend schnauft man. Der erste Anstieg zum High-Camp war das schlimmste, danach wars echt OK. Anstrengend, aber in Ordnung.
Runter zog sich saumaessig, aber wir hatten bald wieder das Gefuehl die Luft haette ausreichend Substanz, was sich aber heute ohne den direkten Vergleich als falsch heraus gestellt hat. Heute war ne gemuetliche Tour zum Erholen angesagt, nur 5 Stunden und nur 400 Hoehenmeter. Man wird schon komisch hier. Das ziel war ein sehr kleines Kaff, wenn wir nicht da gewesen waeren waere es von Touristen verschont geblieben. Schoen fuer uns, egal fuer die Bewohner?

Ab hier gibt es ne Piste fuer Jeeps, Motorraeder und sehr bekloppte Mountain-Biker, da wird laufen vielleicht nicht ganz so schoen. Es gibt aber recht viele alternative Routen, also koennen wir die Runde vielleicht doch genueslich komplett laufen.
Schon seltsam, haette gedacht es waere schlimmer die bisher 140km ab zu reissen.

Was hab ich noch gelernt? Wenns anstatt dem ueblichen Loch im Boden nen echtes West-Klo gibt ist das schlecht, weil es reicht wenn nur ein Einheimischer nicht weiss wie das geht und sich da mit den Fuessen auf den Rand hockt und schon ist das ekelig.

Auch wenn man nicht lesen kann ist es wichtig, das der Gast seine Essensbestellung auf einen Rechnungszettel schreibt. Er kann den Zettel ja dann vorlesen.

Vielen Dank fuer eure feinen Kommentare, das ist mein erster Blog, da ist es schoen Feedback zu bekommen!